Interdisziplinäre Sarkomsprechstunde am UKE
Liebe Patient:innen, sehr geehrte Kolleg:innen,
Sarkome sind bösartige Tumore des Weich- und Bindegewebes und nehmen bei Krebserkrankungen einen Sonderstellung ein.
Mit ca. 2000 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr sind Sarkome verhältnismäßig selten, daher ist für den Therapieerfolg die präzise Diagnosestellung sowie eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit in einem Zentrum mit umfassender Erfahrung von besonderer Bedeutung.
Die richtige Diagnosestellung ist häufig aufwendig und herausfordernd; die Therapiekonzepte oft multimodal und komplex. Das UKE ist hierbei ein offiziell
zertifiziertes
Zentrum für Weichteil- und Knochensarkome. Hier können wir Untersuchungen und Therapien zentral und interdiszipliär bündeln.
Das Wichtigste auf einen Blick
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Kontakt & Terminvergabe
Liebe Kolleg:innnen, liebe Patient:innen
Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit Ihnen, um das bestmögliche Outcome für unsere gemeinsamen Patient:innen zu erzielen.
Unsere primärern Ansprechpartner:innen fungieren für Sie als zuweisende Ärzt:innen als direkter Kontakt für die Anmeldungen Ihrer Patient:innen. Die engmaschige und persönliche Abstimmung des weiteren Behandlungskonzeptes mit Patient:innen und Zuweisenden ist dabei zentrales Anliegen unseres Konzeptes.
Wir haben für Sie eine Sarkomhotline eingerichtet. Hier erreichen Sie uns bei Fragen oder anderen Anliegen unter:
Sarkomhotline:
+49 (0) 40 7410 53042 Email: [email protected]
Fax: +49 (0) 40 7410 - 56744 (Anmeldung UCCH)
Für Terminvereinbarungen nutzen Sie bitte folgendes Formular, wir setzen uns dann mt Ihnen in Verbindung. Zur Terminvereinbarung
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Was ist ein Sarkom?
Ein Sarkom ist eine seltene Art von Krebs, der in den Binde- und Stützgeweben des Körpers entsteht. Diese Gewebe umfassen Muskeln, Knochen, Fettgewebe, Blutgefäße und Nerven. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten, die meist in Organen wie der Lunge oder dem Darm entstehen, entwickeln sich Sarkome in den Weichteilen oder Knochen. Da Sarkome selten sind, kann es schwierig sein, sie zu erkennen und zu behandeln. Sie können an verschiedenen Stellen im Körper auftreten, am häufigsten jedoch in den Armen, Beinen, im Bauchraum oder im Brustkorb.
Sarkome wachsen oft langsam und können über längere Zeit unbemerkt bleiben. Ein typisches Anzeichen für ein Sarkom ist eine tastbare Schwellung oder ein Knoten, der größer wird. Da Sarkome tief im Körper liegen können, verursachen sie oft erst Beschwerden, wenn sie auf benachbarte Organe oder Nerven drücken. Es ist wichtig, Sarkome frühzeitig zu erkennen, um die besten Behandlungsergebnisse zu erzielen.
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Was ist ein GIST?
Ein GIST, oder Gastrointestinaler Stromatumor, ist eine spezielle Form eines Sarkoms, das im Verdauungstrakt auftritt. Der Verdauungstrakt umfasst Organe wie den Magen, den Dünndarm und den Dickdarm. GISTs entstehen in den sogenannten Cajal-Zellen, die für die Bewegung der Darmmuskulatur verantwortlich sind. Diese Tumoren sind ebenfalls selten, aber sie sind die häufigste Form von Sarkomen im Verdauungstrakt.
GISTs wachsen in der Regel langsam, können jedoch größer werden und Beschwerden verursachen, wenn sie andere Organe oder Strukturen im Bauchraum beeinträchtigen. Symptome können Bauchschmerzen, Blut im Stuhl oder Übelkeit sein. In vielen Fällen werden GISTs zufällig bei Untersuchungen entdeckt, die aus anderen Gründen durchgeführt werden.
Die Behandlung von GISTs hängt von ihrer Größe und ihrer Lage ab. In vielen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um den Tumor zu entfernen. In einigen Situationen können auch spezielle Medikamente eingesetzt werden, die das Wachstum des Tumors verlangsamen oder stoppen.
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Wie wird die Diagnose gesichert?
Die Diagnostik von Sarkomen ist ein entscheidender Schritt, um die richtige Therapie einzuleiten. Da diese Tumoren selten sind und ihre Gewebearten sehr unterschiedlich sein können, erfordert die Diagnose eine präzise und sorgfältige Untersuchung durch spezialisierte Expert:innen.
Bildgebende Verfahren
Der erste Schritt in der Diagnostik ist oft eine bildgebende Untersuchung wie ein Ultraschall, eine MRT(Magnetresonanztomographie) oder ein CT-Scan (Computertomographie). Diese Verfahren helfen dabei, die Größe, Lage und Ausdehnung des Tumors zu bestimmen.
Die Rolle der Biopsie: Warum sie so wichtig ist
Ein besonders wichtiger Schritt in der Diagnostik ist die Biopsie, bei der eine Gewebeprobe aus dem Tumor entnommen wird. Dies ist notwendig, weil Sarkome sehr unterschiedliche Gewebearten umfassen, die jeweils eine spezifische Behandlung erfordern. Die Biopsie ermöglicht es, die genaue Art des Tumors unter dem Mikroskop zu bestimmen – ein Prozess, der als histologische Untersuchung bezeichnet wird. Diese Untersuchung ist oft komplex und muss von erfahrenen Spezialist
durchgeführt werden, die auf die Diagnose von Sarkomen spezialisiert sind.
Die exakte histologische Klassifikation des Tumors ist entscheidend, da sie den gesamten Behandlungsplan beeinflusst. Beispielsweise benötigen verschiedene Subtypen von Sarkomen unterschiedliche Therapieansätze. Einige reagieren besser auf Chemotherapie, während andere vor allem chirurgisch behandelt werden sollten.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die Ergebnisse der Biopsie und der Bildgebung werden in einer interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen, in der Expert
aus verschiedenen Fachrichtungen (wie Chirurgie, Onkologie und Radiologie) gemeinsam die beste Vorgehensweise festlegen. Diese enge Zusammenarbeit stellt sicher, dass alle Aspekte des Tumors berücksichtigt werden, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.
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Wie sieht die Behandlung aus?
Die Behandlung von Sarkomen und GISTs ist komplex und erfordert ein spezialisiertes, interdisziplinäres Team aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen. Da diese Tumoren selten sind, ist es besonders wichtig, dass die Behandlung individuell auf jeden Patienten zugeschnitten wird. In einem sogenannten Tumorboard oder einer Tumorkonferenz besprechen Experten aus unterschiedlichen Disziplinen, wie Chirurgie, Onkologie, Radiologie und Pathologie, gemeinsam den besten Behandlungsplan für den jeweiligen Fall.
Multimodale Therapie: Verschiedene Behandlungsansätze kombiniert
Die Behandlung von Sarkomen und GISTs umfasst häufig eine Kombination aus verschiedenen Therapieansätzen. Dieses Vorgehen nennt man "multimodale Therapie". Dazu können folgende Maßnahmen gehören:
- Operation: In den meisten Fällen ist eine Operation notwendig, um den Tumor vollständig zu entfernen. Ziel ist es, den Tumor samt einem Sicherheitsrand gesunden Gewebes zu entfernen, um das Risiko eines Wiederauftretens zu minimieren.
- Strahlentherapie: Bei einigen Sarkomen wird zusätzlich eine Strahlentherapie eingesetzt, entweder vor der Operation, um den Tumor zu verkleinern, oder nach der Operation, um verbleibende Tumorzellen abzutöten.
- Chemotherapie: Bei bestimmten Sarkomtypen kann eine Chemotherapie notwendig sein, um Tumorzellen im gesamten Körper zu bekämpfen, insbesondere wenn das Risiko einer Ausbreitung hoch ist.
- Medikamentöse Therapie bei GIST: Bei GISTs können spezielle Medikamente (sogenannte Tyrosinkinase-Inhibitoren) eingesetzt werden, die das Wachstum der Tumorzellen hemmen. Diese Medikamente sind besonders wirksam und oft ein wichtiger Bestandteil der Behandlung.
Warum ein zertifiziertes Zentrum wichtig ist
Da Sarkome und GISTs so selten sind, ist es entscheidend, sich in einem zertifizierten Zentrum behandeln zu lassen, das auf diese Tumoren spezialisiert ist. In solchen Zentren arbeiten erfahrene Experten, die sich intensiv mit der Behandlung dieser komplexen Erkrankungen auskennen. Hier profitieren Sie von der Erfahrung und dem Wissen eines interdisziplinären Teams, das eng zusammenarbeitet, um die bestmögliche Therapie für Sie zu planen.
Jede unklare Schwellung, die nicht von alleine verschwindet, gehört diagnostisch abgeklärt. Je früher ein Sarkom erkannt wird, desto besser können wir behandeln.
Schnelle Diagnostik - optimale Therapie
Sollten Sie selbst oder Ihr/e Patient:in eine unklare Weichgewebsschwellung bemerkt haben, sind Sie bei uns genau richtig.
Unser fachübergreifendes Team begleitet Sie oder Ihre Patient:innen hier im UKE in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit von der ersten Anamnese über die zügige Diagnosestellung bis hin zur individuellen Therapie und der anschließenden Nachsorge .
Hierfür wurde 2012 offiziell das Sarkomzentrum Hamburg gegründet, welches eines der größten Sarkomzentren in Deutschland ist. Unser Zentrum zeichnet sich durch langjährige Erfahrung in der Erstellung und Durchführung von multimodalen, interdisziplinären Therapiekonzepten aus.
Wir freuen uns mit Ihnen zusammenarbeiten zu können!
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Sarkomteam des UKE in Hamburg
Gebündelte Therapie in einem zertifizierten Zenrum
Die richtige Diagnosestellung ist häufig aufwendig und herausfordernd; die Therapiekonzepte oft multimodal und komplex. Das UKE ist hierbei ein offiziell zertifiziertes Zentrum für Weichteil- und Knochensarkome. Hier können wir Untersuchungen und Therapien zentral und interdiszipliär bündeln.
Zertifizierte Zentren werden regelmäßig durch unabhängige Expert:innen besucht und evaluiert. Mehr Informationen erhalten Sie hier .
Termine in unserer Sprechstunde erhalten Sie
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